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Häusliche Pflege Ratgeber: Privat organisiert oder professionalisiert?

Der größte Wunsch vieler Seniorinnen und Senioren ist es, solange wie möglich im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung bleiben zu können. Mit steigendem Pflegebedarf im Alter wird das aber zunehmend eine Herausforderung – für sie selbst und für die pflegenden Angehörigen oder Ehepartner. Um den Traum vom Altern in den eigenen vier Wänden trotzdem verwirklichen zu können, gibt es viele Angebote von Pflegedienstleistern, die ihnen die Arbeit erheblich erleichtern. Welches Pflegeangebot in welcher Situation am besten geeignet ist und welche Vorteile die häusliche Pflege gegenüber einem Seniorenheim hat, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.

Häusliche Pflege privat organisiert

Vor allem wenn es nahe Angehörige betrifft, sind es zu Beginn der Pflegebedürftigkeit (mehr zu dem Begriff finden Sie auf unserer Infoseite zum Thema Pflegebedürftigkeit 24 Stunden Pflege) oft die eigenen Familienmitglieder, die die Pflege leisten. Wenn die eigenen Kinder oder andere nahe Vertraute aber nicht in der gleichen Region wohnen, wird selbst der kleinste Pflegeaufwand zu einem echten logistischen Problem. Auch bei wachsendem Pflegebedarf ist irgendwann von einer rein privat organisierten Pflege Zuhause abzuraten. Spätestens ab dem Pflegegrad 3 wird der tägliche Aufwand so hoch und komplex, dass ungeschulte Familienmitglieder schnell an ihre Belastungsgrenze gelangen.

Familienpflegezeit 

Pflegende Angehörige können bei ihrem Arbeitgeber die sogenannte Familienpflegezeit beantragen. Für maximal zwei Jahre reduzieren Sie so Ihre Arbeitszeit auf bis zu 15 Stunden pro Woche, um die anfallenden Pflegeaufgaben selbst übernehmen zu können. Wenn in Ihrem Unternehmen mindestens 25 Angestellte arbeiten, Sie Ihre Pläne mindestens acht Wochen im Voraus ankündigen und Ihr Chef keine außergewöhnlichen Gründe anführen kann, warum eine Familienpflegezeit nicht genehmigt werden kann, muss Ihrem Wunsch entsprochen werden.

Häusliche Pflege kann von verschiedenen Dienstleistern und Institutionen unterstützt werden.
Häusliche Pflege kann von verschiedenen Dienstleistern und Institutionen unterstützt werden.

Stundenweise Seniorenbetreuung bei häuslicher Pflege

Die stundenweise Seniorenbetreuung ist bei geringem Pflegebedarf eine sehr geeignete Maßnahme, um pflegende Angehörige zu entlasten. Im Rahmen dieses Angebots kommen Betreuerinnen oder Betreuer für ein paar Stunden pro Woche zu Besuch. Sie erledigen anfallende Arbeiten im Haushalt, gehen für die Senioren einkaufen oder unternehmen etwas mit ihnen. Geht der Bedarf über die Alltagspflege und Unterstützung im Haushalt hinaus, sollten Sie aber über andere Maßnahmen nachdenken und die stundenweise Betreuung höchstens als Zugabe betrachten.

Ambulante Pflegedienste im häuslichen Umfeld

Hier kann ein ambulanter Pflegedienst einen wichtigen Beitrag zur Versorgung Ihres Angehörigen leisten. Er kommt bei Bedarf auch täglich zu festen Zeiten zu den Senioren nach Hause und sorgt für Grundpflege, ergreift medizinische Maßnahmen wie zum Beispiel die Medikamentengabe und hilft im Haushalt. Angeboten werden diese Dienstleistungen meist von Privatunternehmen oder den kirchlichen Wohlfahrtsverbänden Caritas und Diakonie. Wenn die Alltagstauglichkeit Ihres Angehörigen weiter sinkt, ist bspw. die 24 Stunden Pflege Caritas oder die 24 Stunden Pflege Diakonie oft die einzige echte Alternative zu einem Platz im Pflegeheim.

Zu den Aufgaben in der häuslichen Pflege gehört auch die Unterstützung der Senioren beim Bewältigen des Alltags.
Zu den Aufgaben in der häuslichen Pflege gehört auch die Unterstützung der Senioren beim Bewältigen des Alltags.

Häusliche 24h-Pflege

Die 24h-Betreuung lässt sich als die höchste Form der professionellen Betreuung zu Hause betrachten. Hier zieht eine erfahrene Pflegekraft, die meist aus Osteuropa kommt, im Haushalt Ihres Angehörigen mit ein und übernimmt für einen festen Zeitraum von mehreren Monaten diverse Aufgaben. Dazu gehören alltägliche Arbeiten, die Grundpflege sowie die Mobilisierung und Beschäftigung des Pflegebedürftigen. Die 24 Stunden Pflegekräfte aus Polen werden von deutschen Agenturen vermittelt und verfügen meist über viele Jahre Erfahrung und gute Deutschkenntnisse. Darüber hinaus sind sie immer vor Ort und können auch bei eventuellen Notfällen sofort reagieren und gegebenenfalls Hilfe rufen.

Finanzierung der häuslichen Pflege

Für in einen der fünf Pflegegrade eingestufte Senioren, können Pflegegeld und Sachleistungen beantragt werden. Wenn Sie einen ambulanten Pflegedienst beauftragen, werden Sie je nach Pflegebedarf von der Pflegekasse finanziell dabei unterstützt.

  • Pflegegrad 1: 0 Euro monatlich
  • Pflegegrad 2: 724 Euro monatlich
  • Pflegegrad 3: 1.363 Euro monatlich
  • Pflegegrad 4: 1.693 Euro monatlich
  • Pflegegrad 5: 2.095 Euro monatlich

Ab dem ersten Pflegegrad gibt es monatlich zusätzlich noch 125,- Euro für Betreuungs- und Entlastungsleistungen. Dieses Geld können Sie für Pflegehilfsmittel, Hygieneartikel, aber auch für das Engagement einer stundenweisen Seniorenbetreuung nutzen.

Wenn Sie auf einen ambulanten Pflegedienst verzichten und stattdessen lieber eine 24-Stunden-Betreuung organisieren möchten, können Sie hierfür das Pflegegeld aufwenden. Auch das Pflegegeld ist nach Pflegegrad des Senioren gestaffelt.

  • Pflegegrad 1: 0 Euro monatlich
  • Pflegegrad 2: 316 Euro monatlich
  • Pflegegrad 3: 545 Euro monatlich
  • Pflegegrad 4: 728 Euro monatlich
  • Pflegegrad 5: 901 Euro monatlich

Vorteile der häuslichen Pflege

Der Verbleib im gewohnten Umfeld hat viele handfeste Vorteile. Nicht nur, aber insbesondere bei einer Demenz hilft die eigene Wohnung mit den an ihr hängenden Erinnerungen, Identität zu stiften. Außerdem ist der direkte Kontakt zu einer oder einem kleinen Kreis von Pflegekräften auch vom sozialen Aspekt her eine Bereicherung. In den vergangenen Jahren hat die Bundesregierung viele Maßnahmen beschlossen, um die häusliche Pflege attraktiver zu machen. Viele unterstützende Dienstleistungen werden mittlerweile von der Pflegekasse komplett übernommen oder teilfinanziert. So ist selbst die 24 Stunden Pflege trotz intensiver Einzelbetreuung in den allermeisten Fällen und Regionen Deutschlands immer noch deutlich günstiger, als es ein Platz in einem Seniorenheim wäre. 24 Stunden Pflege Demenz ist zudem bei vielen Betreuungskräften bekannt, sodass auf die individuelle Situation des Pflegebedürftigen optimal eingegangen werden kann.

Verbleib in der Wohnung
Sicherung der Grundpflege
Günstiger als Platz im Pflegeheim
Zusätzliche Personen vor Ort
Sicherheit und Entlastung für Angehörige
Bezugspunkt für Demenzkranke
Umfang der Pflegeleistungen bei hohem Bedarf unzureichend
Ist die Wohnung oder das Haus barrierefrei, ist die häusliche Pflege auch bei hohem Pflegeaufwand noch möglich.
Ist die Wohnung oder das Haus barrierefrei, ist die häusliche Pflege auch bei hohem Pflegeaufwand noch möglich.

Ratgeber häusliche Pflege

Die entscheidenden Einflussfaktoren sind der zu erwartende Pflegebedarf, die Flexibilität pflegender Angehöriger sowie die zur Verfügung stehenden finanziellen Möglichkeiten. Ist der Pflegegrad niedrig, können Familienmitglieder mit der Unterstützung von ambulanten Pflegediensten oder einer stundenweisen Seniorenbetreuung die anfallenden Arbeiten meist gut stemmen. Spätestens ab Pflegegrad 3 sollten Sie aber dringend über das Engagement einer 24h-Pflegekraft nachdenken. Selbst bei hohem Pflegeaufwand, sind Betreuerinnen mit sehr guten Deutschkenntnissen und Zusatzqualifikationen für die Versorgung von Demenzkranken immer noch günstiger, als die monatlichen Kosten für einen Pflegeheimplatz. Einen Überblick hierzu erhalten Sie auf unseren Infoseiten zu den Themen 24 Stunden Pflege KostenKosten häusliche Pflege und Kosten Altenheim Bundesländer Vergleich.

Wenn Sie sich für die 24h-Pflege interessieren und mit dem Gedanken spielen, Pflegekräfte aus Osteuropa im Haushalt eines pflegebedürftigen Angehörigen zu beschäftigen, können Sie sich hier bis zu drei unverbindliche Angebote von geprüften Pflegeagenturen machen lassen.

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