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Seniorenmatratzen im Vergleich: Worauf es beim Kauf ankommt

Ein Mensch verbringt im Durchschnitt rund ein Drittel seines Lebens im Bett. Mit zunehmendem Alter wird dieser Wert tendenziell noch größer. Vor allem ändern sich mit den Voraussetzungen aber die Bedürfnisse und damit die Anforderungen an das Bett und die Matratze.

Die Erleichterung des Ein- und Aussteigens, die orthopädisch korrekte Lagerung oder das Eigengewicht der Matratze spielen im hohen Alter eine ganz andere Rolle, als es in jungen Jahren vielleicht der Fall war. Deswegen möchten wir Ihnen auf dieser Seite helfen, einen Überblick zu den wichtigsten Besonderheiten und Eigenschaften einer Seniorenmatratze zu bekommen. Der Begriff ist zwar sehr verbreitet, jedoch etwas irreführend. Seniorenmatratzen sind letztlich nichts weiter als normale Matratzen, die aber ganz besonderen Anforderungen gerecht werden müssen. Dazu gehören gewachsene orthopädische Ansprüche, eine deutlich erhöhte Liegeposition und beispielsweise auch die Fragen, ob die Matratze in einem motorisierten Pflegebett eingesetzt werden kann oder wie hoch die Pflegebedürftigkeit Ihres Angehörigen ist. Danach richtet sich dann die Entscheidung, welche Matratzenart die richtige ist.

Die Matratzenarten im Überblick

Die bekannteste Matratzenart ist die Federkernmatratze, die heute meist in den Varianten mit Taschenfederkern oder Tonnentaschenfederkern verkauft werden. Hier sind im Innern der Matratze viele kleine Stahlfedern verbaut, die in Stoffsäckchen eingenäht wurden. Sie verleihen der Schlafunterlage die Punktelastizität und Rückstellungskraft, die für eine bequeme Liegeposition sehr wichtig sind.

Eine weitere populäre Variante ist die Kaltschaummatratze. Sie wird aus Polyurethan gegossen und unterscheidet sich so ganz elementar von den Federkernmatratzen. Das schlägt sich auch im Liegegefühl nieder. Matratzen aus Kaltschaum sind sehr punktelastisch und können sich so bestens an Körper und Lattenrost anpassen. Sie haben außerdem eine sehr gute Wärmeisolation, sodass sie besonders für Personen geeignet sind, die oft frieren.

Matratzen für Senioren sollten möglichst hoch sein und die Wirbelsäule stabilisieren. Welche Matratze für Sie die richtige ist, hängt von Ihren eigenen Gewohnheiten und Bedürfnissen ab; © Rainer Sturm / pixelio.de
Matratzen für Senioren sollten möglichst hoch sein und die Wirbelsäule stabilisieren. Welche Matratze für Sie die richtige ist, hängt von Ihren eigenen Gewohnheiten und Bedürfnissen ab; © Rainer Sturm / pixelio.de

Gelschaummatratzen stehen für perfekte Druckentlastung und eine hohe Atmungsaktivität. Diese ebenfalls aus Polyurethan hergestellten Matratzen haben durch die Beimischung eines Schaums eine besonders weiche Oberfläche. Da der Schaumstoff so weich ist, wird für eine gute Gesamtstabilität im Kern ein anderes Material, zum Beispiel ein Federkern oder Kaltschaumkern, verwendet.

Viscoschaummatratzen stechen durch eine ganz besondere Eigenschaft heraus. Ihre Oberfläche hat eine Sensibilität für Druck und Wärme. Durch Körperwärme und -gewicht sinkt sie also nur an den Stellen ein, wo Sie tatsächlich auch liegen und bleibt ansonsten in ihrer Ursprungsposition. So kann jede Körperpartie perfekt gestützt werden, ohne dass die Matratze an manchen Stellen zu hart ist und so die Blutzirkulation stört.

Die letzte der verbreiteten Matratzenarten ist die Latexmatratze. Auch sie hat sehr gute Liegeeigenschaften durch ihre erstklassige Anpassungsfähigkeit. Die weiche Oberfläche eignen sich deshalb ebenfalls besonders für Personen, die aufgrund von orthopädischen Problemen oder Durchblutungsstörungen auf eine weiche Liegefläche angewiesen sind. Durch die Eigenschaften des Latex ist die Matratze allerdings sehr schwer und braucht ein hohes Maß an Pflege.

Welche Anforderungen haben Senioren an eine Matratze?

In erster Linie sollte das Bett eine angemessene Ein- und Ausstiegshöhe besitzen. Das macht es der Person einfacher aufzustehen. Eine besonders hohe Matratze kann hier sehr hilfreich sein, wobei das Hauptaugenmerk eher auf dem Bettgestell liegen sollte. Wenn dieses zu niedrig ist, hilft es meist auch nicht, eine fünf Zentimeter höhere Matratze auf den Lattenrost zu legen. Trotzdem lässt sich festhalten: Je höher die Matratze ist, desto leichter fällt morgens das Aufstehen.

Wichtig ist natürlich aber auch der gesundheitliche Aspekt. Viele Menschen liegen bevorzugt auf einer weichen Matratze. Was für das eigene Wohlbefinden gut ist, kann für die Wirbelsäule unter Umständen aber sehr schädlich sein. Besonders bei Bauch- und Rückenschläfern sollte kein zu niedriger Härtegrad gewählt werden, damit der Rumpf stabil und gerade liegt und nicht durchhängt. Bei Seitenschläfern hingegen kann eine zu harte Matratze dazu führen, dass die Durchblutung an den Druckpunkten an Schultern und Becken gestört werden kann. Es ist also bei der Entscheidung für die richtige Matratze immens wichtig, die eigenen Schlafgewohnheiten zu berücksichtigen.

Eine essentielle Frage ist außerdem, ob ein Pflegebett im Einsatz ist. Dabei handelt es sich um ein motorisiertes Bettgestell, bei dem sich per Knopfdruck die Höhe verstellen sowie das Kopf- und Fußende aufrichten lässt. Diese Funktion ist besonders im fortgeschrittenen Alter sehr praktisch, lässt sich aber nicht mit einer Federkernmatratze kombinieren. Dieser Matratzentyp kann nur die erforderliche Elastizität vorweisen, wenn das Gewicht gerade von oben auf den Federkern wirkt. Wenn Sie also einen verstellbaren Lattenrost nutzen wollen, sollten Sie sich für eine Matratze aus Schaumstoff entscheiden.

Tipps vom Experten

Eine gute Matratze ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden im Alter unverzichtbar. Auf unserem Portal haben wir uns intensiv mit Seniorenmatratzen beschäftigt, da sie spezielle Anforderungen erfüllen müssen, um auch im höheren Alter erholsamen Schlaf zu gewährleisten.

Dr. Christian Holsing
Geschäftsführer Care Platforms GmbH

Warum Boxspringbetten besonders für Senioren geeignet sind

Die bereits angesprochene Liegehöhe des Bettes spielt im hohen Alter eine große Rolle. Aus einem zu niedrigen Bett aufzustehen bedeutet eine große Kraftanstrengung und auch das Einsteigen kann ruckartig und somit schmerzhaft verlaufen. Eine gute Lösung kann hier ein Boxspringbett darstellen. Diese in den USA weit verbreiteten Modelle zeichnen sich durch einen besonders hohen Unterbau aus, der aus dem Boxspring, einer Matratze und einem Topper besteht. So kommen viele dieser Betten auf eine Liegehöhe von teilweise weit über 50 Zentimetern. Eine genaue Anpassung der Liegeeigenschaften ist dennoch über die Wahl des Härtegrades der Matratze möglich. Außerdem gibt es bei den Matratzentoppern ebenfalls viele verschiedene Modelle, die aus unterschiedlichen Materialien hergestellt werden. So kann eine Auflage aus Gelschaum oder Viscoschaum den Dekubitus verhindern und den Liegekomfort nachhaltig verbessern.

Pflegebetten lassen sich per Knopfdruck hoch- und herunterfahren. Für einen motorisierten Lattenrost eignen sich besonders Schaumstoffmatratzen; © mopsgrafik / Fotolia
Pflegebetten lassen sich per Knopfdruck hoch- und herunterfahren. Für einen motorisierten Lattenrost eignen sich besonders Schaumstoffmatratzen; © mopsgrafik / Fotolia

Dekubitusmatratzen und Inkontinezauflagen

Wenn Ihr Angehöriger bettlägerig ist (zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder aufgrund anderer Krankheiten), ist es immens wichtig, dass die Matratze vor dem Wundliegen schützt. Durch eine gezielte Verringerung des Auflagedrucks kann es nicht so schnell zu einem Dekubitus kommen. Die (Anti-)Dekubitusmatratzen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Bei den sogenannten Wechseldrucksystemen werden Luftkammern im Innern der Matratze abwechselnd mit Luft befüllt und entlehrt, wodurch die Belastung der Körperpartien durchgehend variiert. Statische Weichlagerungssysteme hingegen beruhen meist auf besonders weichem, viskoelastischen Schaum. Durch das Einsinken des Körpers wird der Auflagedruck auf eine größere Fläche verteilt. Zum gleichen Zweck werden oft auch Gel- und Gelschaummatratzen verwendet. Diese Varianten eignen sich sehr gut für den heimischen Gebraucht, ein regelmäßiges Umlagern bleibt dennoch unverzichtbar.

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Wenn Ihr Angehöriger unter Inkontinez leidet, können spezielle Auflagen und Spannbettlaken die Matratze schonen. Solche Inkontinezauflagen bestehen meist aus zwei verschiedenen Materialien. Die weiche Oberseite ist oft aus Baumwolle und sorgt für ein angenehmes Liegegefühl, während die beschichtete Unterseite das Eindringen von Flüssigkeiten in das Bett verhindert. Manche Auflagen und Bettlaken sind auch besonders saugfähig und verhindern so, dass die Feuchtigkeit in den Matratzenkern vordringen kann. Diese Produkte sind natürlich maschinenwaschbar und halten dort eine Temperatur von bis zu 95 Grad Celsius aus. So können Sie sicherstellen, dass das Bett immer hygienisch einwandfrei bleibt und das nicht jedes kleine Malheur große Konsequenzen hat.

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Matratze für Senioren

Wenn Sie nun diese verschiedenen Aspekte zusammenführen, lässt sich mit ein paar Variablen die optimale Seniorenmatratze finden. Wichtig ist hierbei, dass die bevorzugte Liegeposition berücksichtigt wird und Sie die besonderen Anforderungen berücksichtigen. Hier nochmal alle Eigenschaften und Variablen auf einen Blick:

  • Angemessene Liegehöhe für vereinfachten Ein- und Ausstieg
  • Gute Druckentlastung bei gleichzeitig stabiler Wirbelsäulenlagerung
  • Pflegebetten sind nur mit Schaumstoffmatratzen kombinierbar
  • Niedriges Eigengewicht der Matratze sorgt für leichtere Handhabung

Was kostet eine gute Seniorenmatratze?

Wie viel Sie für eine gute Matratze bezahlen müssen, hängt natürlich von Ihren Ansprüchen ab. Generell lässt sich aber sagen, dass gute Produkte schon für einen niedrigen dreistelligen Betrag zu haben sind. Besonders Komfortschaum- Kaltschaum- und Federkernmatratzen sind in diesem unteren Preissegment erhältlich. Weitere Kostenfaktoren neben dem Material sind die Höhe des Matratzenkerns, zusätzliche Schaumstoffbeschichtungen und in wie viele Zonen die Liegefläche aufgeteilt ist.

Welcher Matratzentyp ist der richtige?

Welche Matratze kann diese Attribute in sich vereinen und ist somit die richtige Wahl? Wenn man alle individuellen Voraussetzungen berücksichtigt, lässt sich diese Frage zielsicher beantworten. Zuerst steht die Frage im Vordergrund, ob Sie oder Ihr Angehöriger lieber auf der Seite, auf dem Bauch oder auf dem Rücken schläft. Wenn die Wahl auf die letztgenannten Positionen fällt, sollte die Matratze nicht zu weich gewählt werden, damit die Wirbelsäule im Schlaf nicht durchhängt sondern in einer stabilen und entlastenden Position übernachtet. Für Seitenschläfer ist es wichtig, dass die Matratze an den Auflagepunkten mit dem größten Gewicht entsprechend nachgibt, damit die Durchblutung nicht negativ beeinträchtigt wird. Hier empfiehlt sich eine etwas weichere Matratze aus einem Material wie Viskoseschaum oder Gelschaum, da sich diese Produkte dem Auflagedruck besser anpassen. Wenn die Matratze in einem Pflegebett oder auf einem Lattenrost mit verstellbarem Kopfende zum Einsatz kommen soll, darf es sich nicht um eine Federkernmatratze handeln. Diese Matratzenart ist für eine solche Belastung nicht geeignet und sollte demnach durch ein Produkt mit Schaumstoffkern ersetzt werden.

Wenn die Person, für die die Matratze gedacht ist, nicht mehr mobil ist und dauerhaft im Bett liegen muss, ist eine maximale Druckentlastung zwingend nötig, um die Gefahr eines Dekubitus so gering wie möglich zu halten. Hier kommen Gelschaum- und Viscoschaummatratzen in Frage, da die weiche Oberfläche ein punktgenaues Einsinken des Körpers ermöglicht und die so deutlich vergrößerte Auflagefläche den Druck besser verteilt.

So oder so sollten Sie beachten, dass es „die“ Seniorenmatratze nicht gibt. Jeder Mensch ist anders und unterschiedliche Vorlieben und Bedürfnisse erfordern unterschiedliche Lösungen. Deswegen werden wir an dieser Stelle auch nicht Produkte miteinander vergleichen, da sonst der Eindruck entstehen könnte, dass ein sehr gutes Produkt für alle Kunden gleichermaßen gut geeignet ist. Wenn Ihnen jemand also eine „Seniorenmatratze“ als die richtige Wahl verkaufen will, ohne Ihre Voraussetzungen, Schlafgewohnheiten und Bedürfnisse zu kennen, sind Sie an den falschen Händler oder Web-Shop geraten. Wenn Sie nicht sicher sind, ob ein bestimmtes Modell zu Ihnen oder Ihrem Angehörigen passt, sollten Sie es unbedingt vorher ausprobieren.

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Tipp: Probeliegen auch zu Hause möglich

Wenn ein ausgiebiges Probeliegen in einem Fachgeschäft aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist, sollten Sie vorher nach einem Umtauschrecht fragen. Viele Hersteller und Händler gewähren ihren Kunden eine Probephase von bis zu hundert Tagen, in der die neue Matratze ausgiebig im eigenen Bett getestet werden kann. Falls dann irgendetwas nicht passt, zum Beispiel der Härtegrad, gibt es die Möglichkeit, die Matratze gegen einen anderen Artikel des Sortiments einzutauschen. Hier wird dann meist der Bezug abgenommen und behalten, während der Kern ausgewechselt wird. Denken Sie hier gegebenenfalls an eine Inkontinenzauflage, da der Händler einen verunreinigten Matratzenkern nicht zurücknehmen wird. So können Sie sicherstellen, dass die neue Matratze Ihren hohen Ansprüchen genügt und Sie oder Ihr Angehöriger mit dem neuen Bett voll zufrieden ist.

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